ANSICHT EINER SÜDITALIENISCHEN LANDSCHAFT BEI AMALFI
UM 1870
- ÖL AUF LEINWAND
- RESTE DES NACHLASSTEMPELS DES KÜNSTLERS RÜCKSEITIG AUF DEM KEILRAHMEN
- 18 X 28 CM
PROVENIENZ
- NACHLASS DES KÜNSTLERS
SAMMLUNG WIESBADEN, HESSEN
Als Sprössling der Frankfurter Malerfamilie Morgenstern wuchs er unter dem künstlerischen Einfluss seines Vaters, Johann Friedrich Morgenstern (1777-1844) auf, und übernahm zunächst dessen klassizistische Impulse zur Harmonisierung unvollkommener Naturerscheinungen. Ab 1832 begab er sich in das Umfeld des Münchner Malers Carl Rottmannn (1797-1850), dessen Hang zur Romantik und der Umgang mit dem Licht, Carl Morgenstern nachhaltig beeinflusste. Im Anschluss an seinen Münchneraufenthalt folgt die wohl produktivste und stilistisch prägendste Schaffensphase. Zwischen 1834 und 1837 bereist er die malerischsten Orte Italiens und kehrt mit einem Konvolut aus etwa 300 Zeichnungen und Ölstudien zurück und setzte diese in unterschiedlichen Gemäldekompositionen um, was seinen Ruhm als Frankfurter Italienmaler begründete. Mit seinen atmosphärisch aufgeladenen Darstellungen italienischer Küstenlandschaften gelang es Carl Morgenstern sich als bedeutender Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts zu etablieren. Sein heterogener Käuferkreis wusste dabei die Vielschichtigkeit stilistischer Prägungen, als auch die lichtdurchflutete Farbigkeit seiner Szenerien gleichermassen zu schätzen.
Dazu zählt auch diese italienische Landschaft bei Amalfi. Die Komposition vereint charakteristische Elemente einer ausgeglichenen Licht- und Formensprache, und die für ihn typisch dezente Positionierung der Personenstaffafe. Carl Morgenstern traf mit seinen idealisierten, romantischen Landschaften den Nerv seiner Zeit.